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Der Olivenbaum

Ursprung, Wachstumskreislauf, Symbolik, Gesundheit …
  • Oliviers et gros plan du tronc noueux

    Allgemeines zum Olivenbaum

    Olivenbäume haben eine stark verzweigte Krone, eine rissige braune Borke und einen astreichen Stamm. Sie können eine Höhe von 15 bis 20 Meter erreichen und sehr alt werden.

    Die Bäume sind sehr genügsam und geben sich auch mit kargen, steinigen und trockenen Böden zufrieden. Der faserige Baumstumpf, der viel Wasser zurückhält, und das weitverzweigte Wurzelnetz machen den Olivenbaum sehr widerstandsfähig.

    Olivenbäume können zwar lange von dem Wasser zehren, das sie dem Boden entnehmen, aber sie mögen Wasser und gedeihen besser, wenn sie ausreichend Feuchtigkeit haben. Übermäßig feuchte Böden sind dagegen katastrophal für den Olivenbaum.

    Die Frostbeständigkeit variiert je nach Saison, Frostdauer, Sorte und Größe des Baums. Während junge Olivenbäume Temperaturen von -6° C nicht standhalten, vertragen ältere Bäume Temperaturen von bis zu -12° C oder -15° C.

    Olivenbäume sind äußerst robust und langlebig. Wenn der Stamm stirbt, ersetzen ihn die unten am Baumstumpf aufkeimenden Triebe. So können Olivenbäume auch unter schwierigsten Bedingungen neu hervorsprießen.

    Der Olivenbaum hat eine einzigartige Ästhetik. In Baumschulen und Gärtnereien wird eine enorme Anzahl zu dekorativen Zwecken herangezogen. Es kommt auch vor, dass sehr alte, auf ungenutzten Grundstücken zurückgelassene Exemplare von Gärtnern aufgekauft und umgepflanzt werden. Wenn diese den Ortswechsel nicht überleben und sterben, ist es an mir, ihnen ein zweites Leben zu verleihen.

    Der sagenumwobene Olivenbaum ist langlebiger als die Eiche. Die Menschen im Mittelmeerraum sprechen vom tausendjährigen Olivenbaum. Leider ist es unmöglich, das Alter eines Olivenbaums mit Gewissheit zu bestimmen, da der Baumstumpf des Olivenbaums eine Datierung anhand der Jahresringe nicht zulässt. Die Ringe liegen zu dicht beieinander und sind nicht klar zu erkennen.

    Das Alter eines Olivenbaums kann lediglich geschätzt werden. Durchmesser und Erscheinung oder historische Dokumente können als ungefähre Anhaltspunkte dienen, aber es ist unmöglich, auf dieser Basis genaue Aussagen mit Sicherheit zu treffen.
    Bei Olivenbäumen, die in der freien Natur stehen, bilden sich am Baumstumpf neue Triebe, so dass ein Olivenbaum in Wirklichkeit nie altersbedingt stirbt. Der neue Baum, der aus dem Stamm herauswächst, ist kein anderer als der alte in neuer Gestalt. Ein Olivenbaum kann allerdings an Frost, an zu hoher Bodenfeuchtigkeit oder eventuell an Trockenheit zugrunde gehen.

  • Champs d'olivier au soleil

    Einordnung

    Der Olivenbaum gehört wie der Liguster, der Flieder (Syringa), die Esche (Fraxinus) und verschiedene Sträucher zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Die Gattung trägt den wissenschaftlichen Namen Olea und umfasst 30 verschiedene Arten, die sich auf verschiedene Gebiete der Erde verteilen.

    Im Mittelmeerraum wird eine von der Wildolive (Olea oleaster) abstammende Art angebaut: die Olea europaea. Deren zahlreichen Sorten bringen Oliven verschiedener Formen und Geschmacksrichtungen hervor. 156 Varianten wurden vor kurzem von Wissenschaftlern erfasst. Das Verzeichnis enthält Angaben zu Baum, fruchtbringenden Zweigen, Blütenstand, Blättern und Fruchtwand.

  • Oliviers dans le sud de la France

    Vegetationszyklus

    • Vegetationsruhe: Dezember – Januar, 1 bis 3 Monate
      Keine bzw. langsame Keimung
    • Wiederaufnahme des Wachstums: Ende Februar, 20 bis 25 Tage
      Bildung neuer, heller Blätter und Zweige
    • Bildung der Blütenknospen Mitte März, 18 bis 23 Tage
      Blütenstände, zunächst grün dann weißlich
    • Blütezeit: Anfang Mai bis Mitte Juni, 7 Tage
      deutlich erkennbare offene Blüten, Bestäubung
    • Befruchtung: Ende Mai–Juni.
      Fall der Blütenblätter sowie von zahlreichen Blüten und Früchten
    • Fruchtbildung: zweite Junihälfte, 3 bis 4 Wochen
      kleine, aber deutlich erkennbare Früchte
    • Erhärtung des Kerns: Juli, 7 bis 25 Tage
      Ende der Fruchtbildung, die Früchte werden schnittfest
    • Wachstum der Früchte: August, 1 1/2 bis 2 Monate
      deutliche Vergrößerung der Frucht und Aufreißen der Borke (Lentizellenbildung)
    • Beginn der Reife: Mitte Oktober bis Dezember
      Mindestens die Hälfte der grünen Fruchtoberfläche wird blaurot.
    • Vollständige Reife: Ende Oktober bis Dezember
      einheitliche violett-schwarze Färbung der Früchte
  • Feuilles et rameaux d'oliviers

    Blätter

    Die gegenständig angeordneten, elliptisch geformten länglichen Blätter haben eine dunkelgrün glänzende Oberseite; die silbrige Unterseite ist dagegen hellgrün und weist eine Mittelrippe auf. Da der Olivenbaum eine immergrüne Pflanze ist, ändert das Blattwerk seine Farbe nicht. Die Blätter fallen in der Regel nach drei Jahren ab.
    Bei Gewitter wenden sie dem Regen die Unterseite zu, da diese aufgrund ihrer Beschaffenheit das Wasser besser aufnehmen kann. Die Oberseite der Blätter übernimmt die Photosynthese.

    Die Länge der Blätter beträgt je nach Baumsorte zwischen 3 und 8 cm. An der Blattunterseite sorgen kleine Härchen dafür, dass die Blätter Feuchtigkeit auch bei maximaler Sonnenbestrahlung bis ins Letzte zurückhalten.

    Des travaux publiés au Japon en 2002 ont prouvé l’efficacité de l’extrait de feuilles d’olivier contre les radicaux libres notamment.

    Die Blätter des Olivenbaums enthalten zahlreiche Wirkstoffe, die beruhigend wirken und gegen oxidativen Stress schützen. Sie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Vitamin E und Ölsäure aus und werden seit Millionen Jahren aufgrund ihrer positiven Eigenschaften in Nahrung und Kosmetik genutzt. Veröffentlichungen japanischer Forscher aus dem Jahre 2002 beweisen tatsächlich, dass die Auszüge von Olivenbaumblättern insbesondere gegen freie Radikale wirken – jene hochreaktiven Sauerstoffmoleküle, die unser Körper ständig produziert.
    Denn die Zellen unseres Körpers lassen bei der Umsetzung von Nahrung und Sauerstoff in Energie Schadstoffe zurück. Diese sogenannten freien Radikale, die mit der Funktionsweise unseres Metabolismus zusammenhängen, sind giftig. Umweltverschmutzung, Abgase, Tabak, Müdigkeit und Stress, UV-Strahlung, ionisierende Strahlung, bestimmte Pestizide, Lösungsmittel, Asbest- und Siliziumstaub führen dazu, dass der Körper noch mehr davon produziert.

  • olives sur des branches

    Blüten und Früchte

    Die Blüten des Olivenbaums sind weiß. Der Blütenkelch besteht aus vier Kelch-, die Blütenkrone aus vier elliptischen Kronblättern. 10 bis 20 Blüten stehen zusammen in einer Rispe. Sie wachsen zu Beginn des Frühlings in der Beuge zwischen den Blättern der zweijährigen Zweige. Die meisten Olivenbäume sind selbstbefruchtend, d. h. der Blütenstaub eines Baums kann die eigenen Fruchtknoten bestäuben. In der Regel wird die Bestäubung vom Wind übernommen und dauert jedes Jahr nur eine Woche. 5 bis 10 % der Blüten bringen Früchte für die Ernte hervor.

    Edle Olivensorten :

    • Eine in Frankreich (Alpes de Haute Provence) weit verbreitete Olivensorte ist die Aglandau-Olive. Sie ist kälteunempfindlich und robust. Der Ölertrag ist gut, der Geschmack kräftig.
    • Im Var herrscht eine Olivensorte vor, die Kälte und Trockenheit relativ gut, Krankheiten jedoch weniger gut standhält. Der Ölertrag der Bouteillan ist mäßig. Sie zeichnet sich durch ihren Birnengeschmack aus.
    • Die im Departement Alpes-Maritimes bevorzugte Cailletier hält Kälte und Krankheiten relativ gut stand und hat einen guten Ölertrag. Ihr leicht nussiger Geschmack ist sehr mild.
    • Die Olivière ist im Departement Pyrénées-Orientales ansässig. Sie hält der Kälte gut, Krankheiten jedoch weniger gut stand. Der Ölertrag ist nicht besonders. Ihr fruchtiger Geschmack erinnert an Tomaten.
    • Die Picholine in den Departements Hérault und Gard ist kälteempfindlich, aber nicht sehr krankheitsanfällig. Der Ölertrag ist eher gut. Ihr fruchtiger Geschmack hat eine bittere Note.
    • La Picholine, dans l’Hérault et le Gard. Peu résistante au froid et mieux résistante au maladies. Rendement en huile assez bon. Qualités gustatives très fruitées et amères.
    • Im Departement Bouches-du-Rhône wird eine Olive angebaut, die der Kälte relativ gut und Krankheiten extrem gut standhält. Die Salonenque zeichnet sich durch einen ausgezeichneten Ölertrag und ihren besonders milden, feinen Geschmack aus.
    • Die Tanche – vor allem in den Departements Vaucluse und Drôme zuhause – hält Krankheiten und Kälte mehr oder weniger stand, der Ölertrag ist dagegen ausgezeichnet. Ihr äußerst milder Geschmack wird Liebhaber aromatischer Öle eher enttäuschen.
    • Weitere recht bekannte Sorten werden ebenfalls in Frankreich angebaut : Rougette de l’Ardèche, Négrette, Amellau, Lucques, Verdale de l’Hérault, Grossane, Verdale des Bouches-du-Rhône, Sabine, Germaine, Clermontaise, Ménudal, Rougette de Pignan, Cayon, Petit Ribier, Cayet Roux, Brun. Daneben gibt es an die 100 andere Olivensorten, die noch nicht bestimmt wurden.
  • Troncs exceptionnels d'oliviers

    Langlebigkeit

    Die Menschen in den Mittelmeerländern leben vom Olivenanbau. Sie teilen die Rituale einer vom Olivenbau bestimmten Kultur. Der Olivenbaum mit seinem von der Zeit gezeichneten Stamm und dem ewigen Vlies silbriger Blätter hat eine besondere Stellung im Mittelmeerraum. Dabei kann der sagenumwobene Olivenbaum sogar die Langlebigkeit der Eiche übertreffen.

    Leider ist es unmöglich, das Alter eines Olivenbaums mit Gewissheit zu bestimmen. Der Baumstumpf des Olivenbaums lässt eine Datierung anhand der Jahresringe nicht zu, weil die Ringe zu dicht beieinanderliegen und nicht klar zu erkennen sind. Das Alter eines Olivenbaums kann daher nur anhand ungefährer Anhaltspunkte wie Durchmesser und Erscheinung oder mithilfe historischer Dokumente geschätzt werden. Diese stellen sich jedoch häufig als unzuverlässig heraus, sodass die Schätzungen oft weit von der Realität entfernt sind. Bei Olivenbäumen, die in der freien Natur stehen, bilden sich am Baumstumpf neue Triebe, so dass ein Olivenbaum in Wirklichkeit nie altersbedingt stirbt. Der neue Baum, der aus dem Stamm herauswächst, ist kein anderer als der alte Baum in neuer Gestalt – genetisch identisch, aber anders geformt. Ein Olivenbaum kann jedoch an Frost, zu hoher Bodenfeuchtigkeit oder eventuell an Trockenheit zugrunde gehen. Er kann auch den Kampf um lebensnotwendigen Raum gegen andere Arten verlieren. Ein provenzalisches Sprichwort sagt: „Weder Feigen- noch Olivenbäume sterben ohne Erben.“ Die ältesten Stämme findet man unter den kultivierten Bäumen, weil die Gärtner regelmäßig die Sprosse entfernen, um den alten Stamm zu erhalten. Wenn ein Olivenbaum nicht mehr beschnitten wird, bringt er in kürzester Zeit zahlreiche neue Triebe hervor.

    Es heißt, einige der Olivenbäume am Ölberg in Jerusalem hätten dort schon zu Jesus Zeiten gestanden.

    Im südlibanesischen Dorf Chakra steht ein 2 700 Jahre alter Baum, der als „Baum der Perser“ bekannt ist.

    In Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d‘Azur wächst seit über 2 000 Jahren ein altehrwürdiger Olivenbaum mit zahlreichen Sprossen und einem beeindruckenden Stammumfang von 20 Meter.

    Nicht weit vom Aquädukt Pont du Gard bei Nîmes findet man drei tausendjährige Olivenbäume. Einer von ihnen wurde im Jahre 938 in Spanien gepflanzt, dann nach Frankreich gebracht und dort in der Nähe des Aquädukts neu eingepflanzt.

    Er trug 2007 noch immer Oliven. Die anderen beiden Olivenbäume stammen in etwa aus der gleichen Zeit.

  • branche d'arbre olivier

    Geschichte und Symbolik

    Der Ölbaum, den die Göttin Athene aus der Erde sprießen ließ, ist seit der Antike das Wahrzeichen der gleichnamigen griechischen Stadt. Er steht für Kraft und Sieg, Weisheit und Treue, Unsterblichkeit und Erwartung, Reichtum und Überfluss.

    Der Legende von Kekrops zufolge stritten sich Athene und Poseidon um den Besitz der Attika. Zeus, Göttervater und Herrscher über den Olymp, schlug ihnen vor, den Menschen eine Gabe darzubieten. Kekrops, erster König von Attika, sollte daraufhin eine Entscheidung treffen.

    Poseidon ließ mit einem Schlag seines Dreizacks eine salzige Quelle aus der Akropolis sprudeln und schenkte Kekrops ein herrliches Pferd, das Reiter und Waffen trug, Streitwagen zog und Schlachten gewann.

    Athene ließ mit einem Scharren ihres Speers einen unsterblichen Baum aus der verbrannten Erde sprießen, der die Menschen nähren und heilen sollte: den Olivenbaum. Kekrops befand, dass die Gabe der Göttin seinem Volke mehr Nutzen bringen würde, und so wurde Athene die Schutzgöttin der Stadt Athen.

    Laut Reatinus hatte Kekrops die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt gebeten, zwischen den beiden Gottheiten zu wählen.

    Während die Männer Poseidon wählten, entschieden sich die Frauen für Athene. Da die Frauen jedoch um eine Stimme überlegen waren, ging die Wahl zugunsten der Göttin aus. Eine andere Legende schreibt die Kultivierung des Olivenbaums dem Helden Herkules zu. Er habe seinen Wagen nach Vollendung der zwölf Arbeiten mit jungen Olivenbaumtrieben gefüllt, um sie im Garten der Olympia zu pflanzen.

    Der Olivenbaum ist auch eine der Pflanzen, die am häufigsten in der Bibel genannt werden. Es ist ein Olivenbaum, der neben Zypresse und Zeder aus Adams Asche aufwächst und die Taube, die Noah nach der Sintflut aussendet, verkündet bei ihrer Rückkehr mit einem Olivenzweig im Schnabel von der gesichteten Erde. Jacob streicht den Stein von Beth-El nach seiner Vision der himmlischen Leiter mit Olivenöl ein und Jesus wählte den Ölberg, um sich in der Nacht vor seiner Gefangennahme im Gebet zu sammeln.

    Der Olivenbaum steht für Frieden, Versöhnung, Segnung und Opfer. Olivenöl wird im Juden- wie im Christentum bei religiösen Handlungen verwendet, wobei insbesondere bei jüdischen Ritualen ausschließlich handgepresstes Öl verwendet werden darf.

    Im Koran wird der Olivenbaum – Symbol des Menschen – als gesegneter Baum beschrieben. Sein besonders reines Öl ist Quelle göttlicher Erkenntnis und weist dem Menschen den Weg. Bestimmten Quellen zufolge sagte Mohammed: „Nehmt (Oliven)Öl zu euch und reibt euch die Gesichter damit ein, denn der Baum, der es spendet, ist gesegnet.“

    Symbole de longévité et d’espérance :

    L’olivier est réputé éternel. Ainsi le décrit Hérodote; ” L’olivier fut brûlé dans l’incendie du temple Athénien par les barbares; mais dès le lendemain de l’incendie, quand les Athéniens chargés par le roi d’offrir un sacrifice, montèrent au sanctuaire, ils virent qu’une pousse haute d’une coudée avait jailli du tronc “.

    Auf der Flagge der Vereinten Nationen stehen die den Globus haltenden Olivenzweige für Frieden auf der Welt. Das grüne Gewand der unsterblichen Mitglieder der Académie Française verdankt seinen Namen den grünen aufgestickten Olivenzweigen, die es zieren; der französische Franc trug ebenfalls einen Olivenzweig. In Japan wiederum steht der Olivenbaum für Liebenswürdigkeit und moralischen Triumph, aber auch für beruflichen Erfolg. In China schützt der Olivenbaum gegen Gift.

    Symbol für Langlebigkeit und Erwartung:

    Der Olivenbaum heißt es, sei unsterblich. So schreibt Herodot: „Der Olivenbaum verbrannte, als die Barbaren den Tempel anzündeten. Am nächsten Tag jedoch, als die Athener – vom König ausgesendet, ein Opfer darzubieten – zur Weihstätte hinaufstiegen, sahen sie einen Trieb eine Elle hoch aus dem Stamm hervorsprießen.“

    Symbol für Frieden und Versöhnung:

    Die Arche Noah: Die Erde war nach der Sintflut zweifellos nur noch flüssiger Schlamm. Die Taube, die ausgeflogen war, ein Stück Land zu suchen, auf dem sie sich niederlassen könnten, kehrte am Ende des Tages mit einem blühenden Olivenzweig im Schnabel zur Arche Noah zurück. Da wusste Noah, dass das Wasser die Oberfläche der Erde freigegeben hatte. Der erste Baum, der nach der Sintflut wuchs, war demnach ein Olivenbaum. (Jacques Lacarrière)

    Siegessymbol:

    Der Olivenbaum ist auch eng mit den olympischen Spielen verwoben. Sportler, die einen Sieg davontragen, erhalten Olivenkränze und Amphoren mit Olivenöl. Nicht weniger als 5 513 Olivenkränze werden anlässlich der Olympiade von Freiwilligen gebunden. Die Zweige dafür stammen aus Kreta und werden von einem Sponsor gestellt. Das Ritual geht auf einen antiken Brauch zurück: Bereits bei den Wettkämpfen in Athen vor 2 500 Jahren wurden die siegreichen Wettkämpfer mit Olivenkränzen belohnt. Der Kotinos, nach dem gleichnamigen wilden Olivenbaum, der neben dem Tempel des Zeus wuchs, war einziger Lohn der Sieger.

    Symbol für Stärke :

    Der Olivenbaum ist für sein dichtes, sehr widerstandsfähiges und schweres Holz bekannt. Die Keulen des Herkules und der Pfahl, mit dem Odysseus den Kyklopen Polyphem überwältigte, waren aus Olivenholz.

    Symbol für Treue:

    Auch das Ehebett von Odysseus und seiner Gemahlin war aus Olivenholz; es blieb den zahlreichen Anwärtern verwehrt, die Penelope während der zwanzigjährigen Abwesenheit Odysseus‘ in ihrem Palast auf Ithaka bedrängten.

  • Carte géographie des leiux où l'on trouve des oliviers

    Verbreitung

    In Frankreich findet man Olivenbäume an der Mittelmeerküste, aber nicht nur. Sie sind auch im Landesinneren, beispielsweise in den Departements Ardèche, Aude oder Drôme, anzutreffen. Der Olivenbaum fühlt sich in der Zone zwischen dem 25. und 45. Breitengrad wohl. Deswegen konnte er erfolgreich in Japan, Kalifornien und Mexiko sowie in Australien und verschiedenen südamerikanischen Ländern angesiedelt werden.

    Es gibt etwa 840 Millionen Olivenbäume auf der Welt. Sie produzieren jahresabhängig 2 bis 2,5 Mio. Tonnen Olivenöl und 0,7 Mio. Tonnen Speiseoliven. Mehr als drei Viertel aller Olivenhaine, d. h. etwa. 650 Mio. Olivenbäume, befinden sich in Europa, vornehmlich in den Mittelmeerländern Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal und Türkei.

  • Vue olives vertes sur arbre

    Gesundheit

    Olivenöl wirkt cholekinetisch und abführend. Das wohlbekömmliche Öl enthält Vitamin A und E sowie einfach ungesättigte Fettsäuren und tut daher besonders Herz und Kreislauf gut.

    Die vitaminbedingten positiven Auswirkungen machen sich vor Allem beim Verzehr von kaltem Öl bemerkbar, beispielsweise in Salaten, da die Vitamine keine Temperaturen über 40° C vertragen.

    Im Gegensatz zu anderen ungesättigten Fettsäuren ist Olivenöl hitzebeständig und bewahrt beim Kochen und Braten seine positiven, cholesterinsenkenden Eigenschaften. Es trägt zur Vorbeugung kardiovaskulärer Beschwerden bei und unterstützt die antioxidativen Fähigkeiten des Organismus. In der mediterranen und kretischen Ernährung ist es die Regel.

    Daneben wird es im Mittelmeerraum auch seit jeher zur Hautpflege und zur Herstellung von Seifen und Salben verwendet.
    Die Savon de Marseille und die Aleppo-Seife sind bekannte Beispiele olivenölhaltiger Produkte für Gesundheit und Wohlbefinden.

    Der Olivenbaum dient außerdem als Heilpflanze. Seine Blätter wirken harntreibend, blutdrucksenkend und gefäßerweiternd und kommen häufig als Bestandteil in pharmazeutischen Präparaten zum Einsatz. Da die Blätter antidiabetisch wirken, dienen sie auch zur Vorbeugung von Atherosklerose. Die jungen, im Frühjahr treibenden Blätter werden zudem in der Gemmotherapie eingesetzt.

Allgemeines zum Olivenbaum
Oliviers et gros plan du tronc noueux

Olivenbäume haben eine stark verzweigte Krone, eine rissige braune Borke und einen astreichen Stamm. Sie können eine Höhe von 15 bis 20 Meter erreichen und sehr alt werden.

Die Bäume sind sehr genügsam und geben sich auch mit kargen, steinigen und trockenen Böden zufrieden. Der faserige Baumstumpf, der viel Wasser zurückhält, und das weitverzweigte Wurzelnetz machen den Olivenbaum sehr widerstandsfähig.

Olivenbäume können zwar lange von dem Wasser zehren, das sie dem Boden entnehmen, aber sie mögen Wasser und gedeihen besser, wenn sie ausreichend Feuchtigkeit haben. Übermäßig feuchte Böden sind dagegen katastrophal für den Olivenbaum.

Die Frostbeständigkeit variiert je nach Saison, Frostdauer, Sorte und Größe des Baums. Während junge Olivenbäume Temperaturen von -6° C nicht standhalten, vertragen ältere Bäume Temperaturen von bis zu -12° C oder -15° C.

Olivenbäume sind äußerst robust und langlebig. Wenn der Stamm stirbt, ersetzen ihn die unten am Baumstumpf aufkeimenden Triebe. So können Olivenbäume auch unter schwierigsten Bedingungen neu hervorsprießen.

Der Olivenbaum hat eine einzigartige Ästhetik. In Baumschulen und Gärtnereien wird eine enorme Anzahl zu dekorativen Zwecken herangezogen. Es kommt auch vor, dass sehr alte, auf ungenutzten Grundstücken zurückgelassene Exemplare von Gärtnern aufgekauft und umgepflanzt werden. Wenn diese den Ortswechsel nicht überleben und sterben, ist es an mir, ihnen ein zweites Leben zu verleihen.

Der sagenumwobene Olivenbaum ist langlebiger als die Eiche. Die Menschen im Mittelmeerraum sprechen vom tausendjährigen Olivenbaum. Leider ist es unmöglich, das Alter eines Olivenbaums mit Gewissheit zu bestimmen, da der Baumstumpf des Olivenbaums eine Datierung anhand der Jahresringe nicht zulässt. Die Ringe liegen zu dicht beieinander und sind nicht klar zu erkennen.

Das Alter eines Olivenbaums kann lediglich geschätzt werden. Durchmesser und Erscheinung oder historische Dokumente können als ungefähre Anhaltspunkte dienen, aber es ist unmöglich, auf dieser Basis genaue Aussagen mit Sicherheit zu treffen.
Bei Olivenbäumen, die in der freien Natur stehen, bilden sich am Baumstumpf neue Triebe, so dass ein Olivenbaum in Wirklichkeit nie altersbedingt stirbt. Der neue Baum, der aus dem Stamm herauswächst, ist kein anderer als der alte in neuer Gestalt. Ein Olivenbaum kann allerdings an Frost, an zu hoher Bodenfeuchtigkeit oder eventuell an Trockenheit zugrunde gehen.

Einordnung
Champs d'olivier au soleil

Der Olivenbaum gehört wie der Liguster, der Flieder (Syringa), die Esche (Fraxinus) und verschiedene Sträucher zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Die Gattung trägt den wissenschaftlichen Namen Olea und umfasst 30 verschiedene Arten, die sich auf verschiedene Gebiete der Erde verteilen.

Im Mittelmeerraum wird eine von der Wildolive (Olea oleaster) abstammende Art angebaut: die Olea europaea. Deren zahlreichen Sorten bringen Oliven verschiedener Formen und Geschmacksrichtungen hervor. 156 Varianten wurden vor kurzem von Wissenschaftlern erfasst. Das Verzeichnis enthält Angaben zu Baum, fruchtbringenden Zweigen, Blütenstand, Blättern und Fruchtwand.

Vegetationszyklus
Oliviers dans le sud de la France
  • Vegetationsruhe: Dezember – Januar, 1 bis 3 Monate
    Keine bzw. langsame Keimung
  • Wiederaufnahme des Wachstums: Ende Februar, 20 bis 25 Tage
    Bildung neuer, heller Blätter und Zweige
  • Bildung der Blütenknospen Mitte März, 18 bis 23 Tage
    Blütenstände, zunächst grün dann weißlich
  • Blütezeit: Anfang Mai bis Mitte Juni, 7 Tage
    deutlich erkennbare offene Blüten, Bestäubung
  • Befruchtung: Ende Mai–Juni.
    Fall der Blütenblätter sowie von zahlreichen Blüten und Früchten
  • Fruchtbildung: zweite Junihälfte, 3 bis 4 Wochen
    kleine, aber deutlich erkennbare Früchte
  • Erhärtung des Kerns: Juli, 7 bis 25 Tage
    Ende der Fruchtbildung, die Früchte werden schnittfest
  • Wachstum der Früchte: August, 1 1/2 bis 2 Monate
    deutliche Vergrößerung der Frucht und Aufreißen der Borke (Lentizellenbildung)
  • Beginn der Reife: Mitte Oktober bis Dezember
    Mindestens die Hälfte der grünen Fruchtoberfläche wird blaurot.
  • Vollständige Reife: Ende Oktober bis Dezember
    einheitliche violett-schwarze Färbung der Früchte
Blätter
Feuilles et rameaux d'oliviers

Die gegenständig angeordneten, elliptisch geformten länglichen Blätter haben eine dunkelgrün glänzende Oberseite; die silbrige Unterseite ist dagegen hellgrün und weist eine Mittelrippe auf. Da der Olivenbaum eine immergrüne Pflanze ist, ändert das Blattwerk seine Farbe nicht. Die Blätter fallen in der Regel nach drei Jahren ab.
Bei Gewitter wenden sie dem Regen die Unterseite zu, da diese aufgrund ihrer Beschaffenheit das Wasser besser aufnehmen kann. Die Oberseite der Blätter übernimmt die Photosynthese.

Die Länge der Blätter beträgt je nach Baumsorte zwischen 3 und 8 cm. An der Blattunterseite sorgen kleine Härchen dafür, dass die Blätter Feuchtigkeit auch bei maximaler Sonnenbestrahlung bis ins Letzte zurückhalten.

Des travaux publiés au Japon en 2002 ont prouvé l’efficacité de l’extrait de feuilles d’olivier contre les radicaux libres notamment.

Die Blätter des Olivenbaums enthalten zahlreiche Wirkstoffe, die beruhigend wirken und gegen oxidativen Stress schützen. Sie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Vitamin E und Ölsäure aus und werden seit Millionen Jahren aufgrund ihrer positiven Eigenschaften in Nahrung und Kosmetik genutzt. Veröffentlichungen japanischer Forscher aus dem Jahre 2002 beweisen tatsächlich, dass die Auszüge von Olivenbaumblättern insbesondere gegen freie Radikale wirken – jene hochreaktiven Sauerstoffmoleküle, die unser Körper ständig produziert.
Denn die Zellen unseres Körpers lassen bei der Umsetzung von Nahrung und Sauerstoff in Energie Schadstoffe zurück. Diese sogenannten freien Radikale, die mit der Funktionsweise unseres Metabolismus zusammenhängen, sind giftig. Umweltverschmutzung, Abgase, Tabak, Müdigkeit und Stress, UV-Strahlung, ionisierende Strahlung, bestimmte Pestizide, Lösungsmittel, Asbest- und Siliziumstaub führen dazu, dass der Körper noch mehr davon produziert.

Blüten und Früchte
olives sur branches d'olivier

Die Blüten des Olivenbaums sind weiß. Der Blütenkelch besteht aus vier Kelch-, die Blütenkrone aus vier elliptischen Kronblättern. 10 bis 20 Blüten stehen zusammen in einer Rispe. Sie wachsen zu Beginn des Frühlings in der Beuge zwischen den Blättern der zweijährigen Zweige. Die meisten Olivenbäume sind selbstbefruchtend, d. h. der Blütenstaub eines Baums kann die eigenen Fruchtknoten bestäuben. In der Regel wird die Bestäubung vom Wind übernommen und dauert jedes Jahr nur eine Woche. 5 bis 10 % der Blüten bringen Früchte für die Ernte hervor.

Edle Olivensorten :

  • Eine in Frankreich (Alpes de Haute Provence) weit verbreitete Olivensorte ist die Aglandau-Olive. Sie ist kälteunempfindlich und robust. Der Ölertrag ist gut, der Geschmack kräftig.
  • Im Var herrscht eine Olivensorte vor, die Kälte und Trockenheit relativ gut, Krankheiten jedoch weniger gut standhält. Der Ölertrag der Bouteillan ist mäßig. Sie zeichnet sich durch ihren Birnengeschmack aus.
  • Die im Departement Alpes-Maritimes bevorzugte Cailletier hält Kälte und Krankheiten relativ gut stand und hat einen guten Ölertrag. Ihr leicht nussiger Geschmack ist sehr mild.
  • Die Olivière ist im Departement Pyrénées-Orientales ansässig. Sie hält der Kälte gut, Krankheiten jedoch weniger gut stand. Der Ölertrag ist nicht besonders. Ihr fruchtiger Geschmack erinnert an Tomaten.
  • Die Picholine in den Departements Hérault und Gard ist kälteempfindlich, aber nicht sehr krankheitsanfällig. Der Ölertrag ist eher gut. Ihr fruchtiger Geschmack hat eine bittere Note.
  • La Picholine, dans l’Hérault et le Gard. Peu résistante au froid et mieux résistante au maladies. Rendement en huile assez bon. Qualités gustatives très fruitées et amères.
  • Im Departement Bouches-du-Rhône wird eine Olive angebaut, die der Kälte relativ gut und Krankheiten extrem gut standhält. Die Salonenque zeichnet sich durch einen ausgezeichneten Ölertrag und ihren besonders milden, feinen Geschmack aus.
  • Die Tanche – vor allem in den Departements Vaucluse und Drôme zuhause – hält Krankheiten und Kälte mehr oder weniger stand, der Ölertrag ist dagegen ausgezeichnet. Ihr äußerst milder Geschmack wird Liebhaber aromatischer Öle eher enttäuschen.
  • Weitere recht bekannte Sorten werden ebenfalls in Frankreich angebaut : Rougette de l’Ardèche, Négrette, Amellau, Lucques, Verdale de l’Hérault, Grossane, Verdale des Bouches-du-Rhône, Sabine, Germaine, Clermontaise, Ménudal, Rougette de Pignan, Cayon, Petit Ribier, Cayet Roux, Brun. Daneben gibt es an die 100 andere Olivensorten, die noch nicht bestimmt wurden.
Langlebigkeit
Troncs exceptionnels d'oliviers

Die Menschen in den Mittelmeerländern leben vom Olivenanbau. Sie teilen die Rituale einer vom Olivenbau bestimmten Kultur. Der Olivenbaum mit seinem von der Zeit gezeichneten Stamm und dem ewigen Vlies silbriger Blätter hat eine besondere Stellung im Mittelmeerraum. Dabei kann der sagenumwobene Olivenbaum sogar die Langlebigkeit der Eiche übertreffen.

Leider ist es unmöglich, das Alter eines Olivenbaums mit Gewissheit zu bestimmen. Der Baumstumpf des Olivenbaums lässt eine Datierung anhand der Jahresringe nicht zu, weil die Ringe zu dicht beieinanderliegen und nicht klar zu erkennen sind. Das Alter eines Olivenbaums kann daher nur anhand ungefährer Anhaltspunkte wie Durchmesser und Erscheinung oder mithilfe historischer Dokumente geschätzt werden. Diese stellen sich jedoch häufig als unzuverlässig heraus, sodass die Schätzungen oft weit von der Realität entfernt sind. Bei Olivenbäumen, die in der freien Natur stehen, bilden sich am Baumstumpf neue Triebe, so dass ein Olivenbaum in Wirklichkeit nie altersbedingt stirbt. Der neue Baum, der aus dem Stamm herauswächst, ist kein anderer als der alte Baum in neuer Gestalt – genetisch identisch, aber anders geformt. Ein Olivenbaum kann jedoch an Frost, zu hoher Bodenfeuchtigkeit oder eventuell an Trockenheit zugrunde gehen. Er kann auch den Kampf um lebensnotwendigen Raum gegen andere Arten verlieren. Ein provenzalisches Sprichwort sagt: „Weder Feigen- noch Olivenbäume sterben ohne Erben.“ Die ältesten Stämme findet man unter den kultivierten Bäumen, weil die Gärtner regelmäßig die Sprosse entfernen, um den alten Stamm zu erhalten. Wenn ein Olivenbaum nicht mehr beschnitten wird, bringt er in kürzester Zeit zahlreiche neue Triebe hervor.

Es heißt, einige der Olivenbäume am Ölberg in Jerusalem hätten dort schon zu Jesus Zeiten gestanden.

Im südlibanesischen Dorf Chakra steht ein 2 700 Jahre alter Baum, der als „Baum der Perser“ bekannt ist.

In Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d‘Azur wächst seit über 2 000 Jahren ein altehrwürdiger Olivenbaum mit zahlreichen Sprossen und einem beeindruckenden Stammumfang von 20 Meter.

Nicht weit vom Aquädukt Pont du Gard bei Nîmes findet man drei tausendjährige Olivenbäume. Einer von ihnen wurde im Jahre 938 in Spanien gepflanzt, dann nach Frankreich gebracht und dort in der Nähe des Aquädukts neu eingepflanzt.

Er trug 2007 noch immer Oliven. Die anderen beiden Olivenbäume stammen in etwa aus der gleichen Zeit.

Geschichte und Symbolik
branche d'arbre olivier

Der Ölbaum, den die Göttin Athene aus der Erde sprießen ließ, ist seit der Antike das Wahrzeichen der gleichnamigen griechischen Stadt. Er steht für Kraft und Sieg, Weisheit und Treue, Unsterblichkeit und Erwartung, Reichtum und Überfluss.

Der Legende von Kekrops zufolge stritten sich Athene und Poseidon um den Besitz der Attika. Zeus, Göttervater und Herrscher über den Olymp, schlug ihnen vor, den Menschen eine Gabe darzubieten. Kekrops, erster König von Attika, sollte daraufhin eine Entscheidung treffen.

Poseidon ließ mit einem Schlag seines Dreizacks eine salzige Quelle aus der Akropolis sprudeln und schenkte Kekrops ein herrliches Pferd, das Reiter und Waffen trug, Streitwagen zog und Schlachten gewann.

Athene ließ mit einem Scharren ihres Speers einen unsterblichen Baum aus der verbrannten Erde sprießen, der die Menschen nähren und heilen sollte: den Olivenbaum. Kekrops befand, dass die Gabe der Göttin seinem Volke mehr Nutzen bringen würde, und so wurde Athene die Schutzgöttin der Stadt Athen.

Laut Reatinus hatte Kekrops die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt gebeten, zwischen den beiden Gottheiten zu wählen.

Während die Männer Poseidon wählten, entschieden sich die Frauen für Athene. Da die Frauen jedoch um eine Stimme überlegen waren, ging die Wahl zugunsten der Göttin aus. Eine andere Legende schreibt die Kultivierung des Olivenbaums dem Helden Herkules zu. Er habe seinen Wagen nach Vollendung der zwölf Arbeiten mit jungen Olivenbaumtrieben gefüllt, um sie im Garten der Olympia zu pflanzen.

Der Olivenbaum ist auch eine der Pflanzen, die am häufigsten in der Bibel genannt werden. Es ist ein Olivenbaum, der neben Zypresse und Zeder aus Adams Asche aufwächst und die Taube, die Noah nach der Sintflut aussendet, verkündet bei ihrer Rückkehr mit einem Olivenzweig im Schnabel von der gesichteten Erde. Jacob streicht den Stein von Beth-El nach seiner Vision der himmlischen Leiter mit Olivenöl ein und Jesus wählte den Ölberg, um sich in der Nacht vor seiner Gefangennahme im Gebet zu sammeln.

Der Olivenbaum steht für Frieden, Versöhnung, Segnung und Opfer. Olivenöl wird im Juden- wie im Christentum bei religiösen Handlungen verwendet, wobei insbesondere bei jüdischen Ritualen ausschließlich handgepresstes Öl verwendet werden darf.

Im Koran wird der Olivenbaum – Symbol des Menschen – als gesegneter Baum beschrieben. Sein besonders reines Öl ist Quelle göttlicher Erkenntnis und weist dem Menschen den Weg. Bestimmten Quellen zufolge sagte Mohammed: „Nehmt (Oliven)Öl zu euch und reibt euch die Gesichter damit ein, denn der Baum, der es spendet, ist gesegnet.“

Symbole de longévité et d’espérance :

L’olivier est réputé éternel. Ainsi le décrit Hérodote; ” L’olivier fut brûlé dans l’incendie du temple Athénien par les barbares; mais dès le lendemain de l’incendie, quand les Athéniens chargés par le roi d’offrir un sacrifice, montèrent au sanctuaire, ils virent qu’une pousse haute d’une coudée avait jailli du tronc “.

Auf der Flagge der Vereinten Nationen stehen die den Globus haltenden Olivenzweige für Frieden auf der Welt. Das grüne Gewand der unsterblichen Mitglieder der Académie Française verdankt seinen Namen den grünen aufgestickten Olivenzweigen, die es zieren; der französische Franc trug ebenfalls einen Olivenzweig. In Japan wiederum steht der Olivenbaum für Liebenswürdigkeit und moralischen Triumph, aber auch für beruflichen Erfolg. In China schützt der Olivenbaum gegen Gift.

Symbol für Langlebigkeit und Erwartung:

Der Olivenbaum heißt es, sei unsterblich. So schreibt Herodot: „Der Olivenbaum verbrannte, als die Barbaren den Tempel anzündeten. Am nächsten Tag jedoch, als die Athener – vom König ausgesendet, ein Opfer darzubieten – zur Weihstätte hinaufstiegen, sahen sie einen Trieb eine Elle hoch aus dem Stamm hervorsprießen.“

Symbol für Frieden und Versöhnung:

Die Arche Noah: Die Erde war nach der Sintflut zweifellos nur noch flüssiger Schlamm. Die Taube, die ausgeflogen war, ein Stück Land zu suchen, auf dem sie sich niederlassen könnten, kehrte am Ende des Tages mit einem blühenden Olivenzweig im Schnabel zur Arche Noah zurück. Da wusste Noah, dass das Wasser die Oberfläche der Erde freigegeben hatte. Der erste Baum, der nach der Sintflut wuchs, war demnach ein Olivenbaum. (Jacques Lacarrière)

Siegessymbol:

Der Olivenbaum ist auch eng mit den olympischen Spielen verwoben. Sportler, die einen Sieg davontragen, erhalten Olivenkränze und Amphoren mit Olivenöl. Nicht weniger als 5 513 Olivenkränze werden anlässlich der Olympiade von Freiwilligen gebunden. Die Zweige dafür stammen aus Kreta und werden von einem Sponsor gestellt. Das Ritual geht auf einen antiken Brauch zurück: Bereits bei den Wettkämpfen in Athen vor 2 500 Jahren wurden die siegreichen Wettkämpfer mit Olivenkränzen belohnt. Der Kotinos, nach dem gleichnamigen wilden Olivenbaum, der neben dem Tempel des Zeus wuchs, war einziger Lohn der Sieger.

Symbol für Stärke :

Der Olivenbaum ist für sein dichtes, sehr widerstandsfähiges und schweres Holz bekannt. Die Keulen des Herkules und der Pfahl, mit dem Odysseus den Kyklopen Polyphem überwältigte, waren aus Olivenholz.

Symbol für Treue:

Auch das Ehebett von Odysseus und seiner Gemahlin war aus Olivenholz; es blieb den zahlreichen Anwärtern verwehrt, die Penelope während der zwanzigjährigen Abwesenheit Odysseus‘ in ihrem Palast auf Ithaka bedrängten.

Verbreitung
Carte géographie des lieux où l'on trouve des oliviers

In Frankreich findet man Olivenbäume an der Mittelmeerküste, aber nicht nur. Sie sind auch im Landesinneren, beispielsweise in den Departements Ardèche, Aude oder Drôme, anzutreffen. Der Olivenbaum fühlt sich in der Zone zwischen dem 25. und 45. Breitengrad wohl. Deswegen konnte er erfolgreich in Japan, Kalifornien und Mexiko sowie in Australien und verschiedenen südamerikanischen Ländern angesiedelt werden.

Es gibt etwa 840 Millionen Olivenbäume auf der Welt. Sie produzieren jahresabhängig 2 bis 2,5 Mio. Tonnen Olivenöl und 0,7 Mio. Tonnen Speiseoliven. Mehr als drei Viertel aller Olivenhaine, d. h. etwa. 650 Mio. Olivenbäume, befinden sich in Europa, vornehmlich in den Mittelmeerländern Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal und Türkei.

Gesundheit
Vue olives vertes sur arbre

Olivenöl wirkt cholekinetisch und abführend. Das wohlbekömmliche Öl enthält Vitamin A und E sowie einfach ungesättigte Fettsäuren und tut daher besonders Herz und Kreislauf gut.

Die vitaminbedingten positiven Auswirkungen machen sich vor Allem beim Verzehr von kaltem Öl bemerkbar, beispielsweise in Salaten, da die Vitamine keine Temperaturen über 40° C vertragen.

Im Gegensatz zu anderen ungesättigten Fettsäuren ist Olivenöl hitzebeständig und bewahrt beim Kochen und Braten seine positiven, cholesterinsenkenden Eigenschaften. Es trägt zur Vorbeugung kardiovaskulärer Beschwerden bei und unterstützt die antioxidativen Fähigkeiten des Organismus. In der mediterranen und kretischen Ernährung ist es die Regel.

Daneben wird es im Mittelmeerraum auch seit jeher zur Hautpflege und zur Herstellung von Seifen und Salben verwendet.
Die Savon de Marseille und die Aleppo-Seife sind bekannte Beispiele olivenölhaltiger Produkte für Gesundheit und Wohlbefinden.

Der Olivenbaum dient außerdem als Heilpflanze. Seine Blätter wirken harntreibend, blutdrucksenkend und gefäßerweiternd und kommen häufig als Bestandteil in pharmazeutischen Präparaten zum Einsatz. Da die Blätter antidiabetisch wirken, dienen sie auch zur Vorbeugung von Atherosklerose. Die jungen, im Frühjahr treibenden Blätter werden zudem in der Gemmotherapie eingesetzt.


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